Info-Treffen zum Bahnausbau mit riesiger Resonanz

Am 27. August 2025 fand das öffentliche Infotreffen der Bürgerinitiative „Eiserner Rhein 2.0 – Wegberg lebenswert erhalten“ auf dem Vereinsgelände des Heimatvereins Harbeck statt.

Die Resonanz war unerwartet groß, sodass auch außerhalb des Saals noch Sitzmöglichkeiten geschaffen wurden.

Die Bürgerinitiative Eiserner Rhein 2.0 verfolgte mit diesem Treffen die Absicht, die Wegberger Bürger einfach endlich über die geplanten Maßnahmen und die drohenden Risiken zu informieren,
was seit ca. 1 Jahr leider von Verwaltung und Rat versäumt wurde. Deshalb hatte die Bürgerinitiative sich entschlossen, nach einjähriger Beobachtungsphase und teils wenig erfolgreichen Kontakten mit Verwaltung und Stadt in die Öffentlichkeit zu gehen. Die Gründungsmitglieder arbeiten auf Basis der Kompetenz aus 25 Jahren ‚Kampf‘ gegen den Eisernen Rhein durch den Meinweg nach Antwerpen.

Die Wegberger waren überrascht und teils erschüttert über die geplanten Baumaßnahmen und Folgen für Mensch und Natur, die z. B. an Hand von Mails des ausführenden Unternehmens go.Rheinland dargestellt wurden - also schriftliche Informationen aus erster Hand.

Mit dem Bild eines Puzzles erklärte Harald Jacques von der Bürgerinitiative die Vorgehensweise: Mehrere Player – neben go.Rheinland auch die Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln u. a. –ermöglichen Einzelprojekte, die erst in der Gesamtsicht wie bei einem Puzzle ein Gesamtbild, also das Risiko für Güterverkehr von MG über Wegberg zum neuen riesigen Industriegebiet in Elmpt mit sich bringt. Daran schließt sich die Befürchtung an, dass von Elmpt ein Anschluss entlang der A52 bis Roermond und damit weiter bis Antwerpen erfolgen konnte.

Dass diese Befürchtung durchaus ernst zu nehmen ist, bestätigte der ‚zufällig‘ anwesende Chef eines Ingenieurbüros aus MG, das solche Pläne für Bahnverkehr über die A52 entwickelt und bereits bei verantwortlichen Stellen eingereicht hat.

Im Anschluss entwickelte sich eine äußerst lebhafte Diskussion: Die mehrheitliche Zustimmung des Rates (nicht durch alle Fraktionen!) zu den einzelnen Puzzleteilen ohne Sicht auf das Ganze konnte das Auditorium nicht nachvollziehen.

Auf Unverständnis bei den Anwesenden traf insbesondere auch die Tatsache, dass sowohl von den Bezirksregierungen wie auch von go.Rheinland bei ihren Projekten Bürgerbeteiligung angeregt worden war. Dazu kam es nicht, weil die Wegberger Bürger einfach nicht über diese Möglichkeit informiert wurden. Insbesondere traf auch die geplante Verdopplung der täglichen Zugzahl mit lange geschlossenen Schranken auf Widerspruch.

Die Bürgerinitiative selbst steht für:

  • Ermittlung des realen Bedarfs für Personenverkehr MG Wegberg-Dalheim
  • Planfeststellungsverfahren
  • Lärmschutzgutachten
  • Umweltverträglichkeitsgutachten
  • Danach die Festlegung einer wirtschaftlich sinnvollen Zuganzahl pro Tag
  • Durchführung der Verkehre durch batterieelektrische Züge ohne Oberleitung

Denn die herkömmliche Elektrifizierung macht die Trasse güterverkehrstauglich, was dringend zu vermeiden ist.

Letzterem Aspekt konnte sich auch Bürgermeister Pape anschließen.

Ausbau der Bahntrasse MG-Wegberg-Dalheim

Neue Bürgerinitiative für Schutz von Mensch und Natur

Drei Planungen-Ein Ziel: Erhöhter Personen- und Güterverkehr durch Wegberg!

Die privaten Fotos (oben) zeigen die Enge zwischen Trasse und Wohnbebauung

Viele Wegberger wissen noch nicht,

  • dass das Unternehmen go.Rheinland den Ausbau der Bahnverbindung Mönchengladbach-Dalheim mit Elektrifizierung, massiver Verkehrsverdichtung auf 4 Personenzüge/Stunde, also über 70 Züge/Tag, und gegebenenfalls einem 2. Gleis plant
  • dass der Rat der Stadt Wegberg diesen Plänen einschließlich einer Anbindung an Roermond durch den Meinweg zugestimmt hat. Ohne Bürgerbeteiligung, Planfeststellungsverfahren, Lärmgutachten und Bedarfsprüfung
  • dass die Bezirksregierung Köln eine Alttrasse von Arsbeck nach Elmpt (ehemaliger Flugplatz) sichern will für die Anbindung des Industriegebietes Javelin zur späteren Reaktivierung für Güterverkehr über Wegberg nach Mönchengladbach, zusätzlich zu möglichem internationalem Güterverkehr über die Meinwegtrasse Roermond-Wegberg


Die Bürgerinitiative ‚Eiserner Rhein 2.0‘ sagt hierzu 3x NEIN.

  • Nein zu Gesundheitsgefährdung für Menschen durch Lärm, Feinstaub etc.
  • Nein zu Verkehrskollaps und Emissionen vor dauernd geschlossenen Schranken und bei enger Bebauung (Sicherheitsrisiken bei Notfällen)
  • Nein zu Bahnschneisen durch Wohn- und Naturschutzgebiete


Die Bürgerinitiative wurde von Dr. G. Arnolds, W. Bolle, Prof. Dr. H. Jacques, Dr. D. Linden und J. Quade gegründet.

  • Sie will der Zerstörung des Lebensumfeldes in Wegberg und Umgebung nicht tatenlos zusehen, um Wegberg lebenswert zu erhalten.
  • Sie fordert die Politik in Wegberg auf, ihren Beschluss vom 11.02.2025 zurückzunehmen und aktiv gegen die o. g. Planungen zum Ausbau vorzugehen.

Kontakt zur Bürgerinitiative: eiserner-rhein2.0@gmx.de

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